Hinterhof - "Gefangener Hof" - brandschutzfachplaner.de

Hinterhof - "Gefangener Hof"

ABeuscher

Ich bin auf der Suche nach dem Für und Wieder für folgende Situation:

- Innenstadtbebauung - Mehrgeschossiges Bestandswohngebäude mit Hinterhof 3seitig umschlossen mit Mauern ca. 2,5- 3m.

Problem:

Bei Aufenthalt der Mieter im KG (keine Aufenthaltsräume) und entstehenem Brand besteht nur noch die Möglichkeit der Flucht in den im rückwärtigen Bereich befindlichen Hof. Hinter den o. beschriebenen 3 Mauern befinden sich Nachbarhöfe also keine öffentlichen Flächen.

Die Tiefe des Hofs beträgt ca. 12,5 m also außerhalb des Trümmerschattens.

Forderungen der Bauaufsicht bestehen (noch) keine.

Sind Maßahmen zu ergreifen? Ich denke nein, diese Situation besteht 1000fach im Bestand.

Liege ich richtig?, oder gibt es Ideen hinsichtlich wirtschaftlich zu vertretender Maßnahmen.

Freue mich über Ideen.

beste Grüße A. Beuscher

Benutzer_203

Hallo A. Beuscher.

erübrigt sich die Frage nicht schon durch den Hinweis "(keine Aufenthaltsräume)".

Der erste Rettungsweg ist vermutlich durch die Treppe ins Kellergeschoss sichergestellt.

Ein zweiter Rettungsweg ist bei fehlenden Aufenthaltsräumen doch dann bauordnungsrechtlich nicht notwendige (zumindest bei uns in NRW).

Somit ginge ihre Situation ja noch vorteilhaft über die Forderungen hinaus da scheinbar ein zweiter Rettungsweg, wenn auch nur in den Innenhof, vorhanden ist. Das die Personen dann auch noch aus dem Trümmerschatten herauskommen -> noch besser.

Sie habe recht! Das entspricht vielen Situationen, insbesondere in Großstädten mit geschlossener Bebauung. Ich habe die Situation schon mehrfach gehabt und sogar Zustimmung bei Gaststätten erhalten, deren erster Rettungsweg über die ohnehin nur 6 m breite Vorderseite führte und der zweite über einen rückwärtigen Ausgang in einen Innenhof mit anderen Nutzungseinheiten.

Gruß

Wolfgang Cordier

ABeuscher

@ Herr Cordier

detailiert: In das KG führt ausschließlich ein Fahrstuhl (der ja im Brandfall nicht zu benutzen ist), d.h. der (einzige) 1. RW führt in den Hinterhof.

Dort gibt es einen Zugang ins Treppenhaus des Gebäudes und von dort natürlich über den Haupteingang bis ins Freie.

Allerdings ist die Tür vom Hinterhof zum Gebäude verschlossen. Der Flüchtende muss also - sofern er keinen Schlüssel dabei hat - im Hinterhof warten bis ihn die FW über fremde Grundtücke rettet.

Optimal ist das nicht!

Können Forderungen seitens der Bauaufsicht oder FW kommen?

Ich sehe zwar keine konkrete Gefahr, aber ...

Beste Grüße u. vDank

A. Beuscher

Benutzer_822

die Situation solcher eingeschlossener Hinterhöfe wurde meistens auch mal genehmigt, soweit besteht Bestandsschutz, solange keine konkrete gefahr droht. Bei sehr engen Hinterhöfen kann das leicht der Fall werden.

mfg Schächer